Projektträger
Landkreis/Landratsamt Mühldorf a. Inn
Ansprechpartner: Manfred Weichselgartner
Email: m.weichselgartner@lra-mue.de
Kurzportrait
Ziel ist es, mittels Bewusstseinsbildung und Beratung eine Anpassungsdynamik in den älteren Siedlungsgebieten (50er bis 80er Jahre) hinsichtlich zeitgemäßer alters- und familiengerechter Wohnformen sowie neuer Wohnmodelle wie Generationenwohnen, Snioren-WGs etc. zu entfachen. Um dies zu erreichen, stellt nebem dem Projektträger Landratsamt/Landkreis Mühldorf a. Inn ein Netzwerk aus “Beratern” (Architekten, Planer), die organisatorische Basis dar. Dieses soll in den nächsten Jahren sukzessive erweitert werden, wobei vor allem die Funktion des Austauschs zwischen den relevanten Akteuren Planer, Kommunen, Landratsamt und Bauherrn eine wichtige Rolle spielt. Die Maßnahmen umfassen u.a. den Aufbau des Beratungsangebots, Aufbau des Netzwerks, Projektmanagement, Einbindung und Beratung interessierter Kommunen sowie erstmalige Öffentlichkeitsarbeit.
Von Seiten der staatlichen Fördermittelgeber (Dorferneuerung, Städtebauförderung) wurde bislang die Konzentration auf die Ortskerne/Altorte gelegt. Dagegen war und ist die Entwicklung der älteren Siedlungsgebiete aus den 50er bis 80er Jahren bislang wenig von Bedeutung. Für diese Gebiete sind auch im Landkreis Mühldorf a. Inn u.a. folgende Rahmenbedingungen und Trends festzuhalten.
- Diese Gebiete waren ursprünglich in erster Linie auf die Zielsetzung “Wohnangebot für Familien” ausgerichtet. Der Aus-/Wegzug der Kinder (sog. Remanenzeffekt) führt zu einer starken Veränderung der Bewohner-, Alters- und Haushaltsstrukturen
- Die Zahl der Personen pro Haushalt sinkt, d.h. die Belegungs- und Wohndichte nimmt ab.
- Diese Gebiete sind durch einen enormen Sanierungs- und Modernisierungsstau gekennzeichnet. Eine Anpassung an heutige Wohnbedürfnisse und Standards wurde bislang nur in geringem Umfang vorgenommen. So ist lt. Bundesverband der Immobilienunternehmer z.B. nur ca. 1% des Wohnungsbestands altersgerecht ausgelegt.
- Neben der Anpassung an heutige Bedürfnisse sowie Wohn- und Energiestandards betrifft dies auch die Wertschöpfungsmöglichkeiten für das regionale Handwerk.
- Gegenüber dem Neubau ist der Umbau für Bauherrn häufig komplexer und schlechter abschätzbar. Dies betrifft sowohl die Umnutzung der eigenen Immobilien als auch den Kauf von Gebrauchtimmobilien.
Fazit – “Umbau vor Neubau”: Die Herausforderung, zu modernisieren und das bereits bestehende Gebäude den eigenen Bedürfnissen anzupassen, nimmt zu. Dies betrifft insbesondere die Berücksichtigung von zeitgemäßen Wohnstandards hinsichtlich familien- und altersgerechten Wohnformen sowie neuer Wohnmodelle wie Generationenwohnen und Senioren-WGs.
Projektziele
- Beitrag zur verstärkten Innen- und Bestandsentwicklung (gegenüber einer weiteren Außenentwicklung mit der Neuausweisung von Baugebieten)
- Aufwertung und bessere Nutzung der bereits vorhandenen Bausubstanz und Infrastruktur
- Stärkung der sozialen Strukturen (Alters-, Belegungs-, Eigentumsstrukturen) in den älteren Siedlungsgebieten
- Stärkung der Lebensqualität unter Berücksichtigung von zielgruppenorientierten Wohnanpassungen (u.a. alters- und familiengerechtes Wohnen)